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Gehäuseschutzart IP oder NEMA? Worauf man achten muss

Was bedeuten die Abkürzungen?

Ein Gehäuse oder Schaltschrank soll die eingebauten elektrotechnischen Betriebsmitteln gegen das Eindringen von Staub, Schmutz und Wasser schützen. Auch soll der Bedienerschutz gegenüber dem Berühren von gefährlichen Teilen gewährleistet sein. In den unterschiedlichen Märkten wird mit verschiedenen Normen festgestellt, wie gut dieser Schutz ist.

Was bedeutet IP?

Die Ingress Protection (IP)-Bewertungen wurden von der International Electrotechnical Commission (IEC) entwickelt und werden überwiegend in Europa und Asien verwendet. Dabei wird der Gehäuseschutz üblicherweise in den Schutzarten IP 00 bis IP 69K festgehalten. Dabei gilt: Je höher die IP-Kennziffer desto höher ist der Schutzgrad des Gehäuses

Was bedeutet NEMA?

NEMA steht für „National Electrical Manufacturers Association “. Diese Organisation legt die technischen Standards für die US-amerikanische Elektronikindustrie fest. NEMA wird vor allem in den Nordamerika, Kanada und Mexiko gefordert. Prüfverfahren nach NEMA sind zum Beispiel eine zwingende Voraussetzung, wenn Produkte die UL- oder CSA-Zertifizierung erhalten sollen (diese Prüfsiegel haben in den Staaten einen ähnlichen Stellenwert wie die CE-Kennzeichnung bei uns). 

Sind die Normen vergleichbar?

Für beide Normen wurden Laborprüfungen und Prüfmittel definiert, die zur Bewertung eines Gehäuses führen. Da zeigen sich naturgemäß Unterschiede. "So sind zum Beispiel die Wassermengen (Spritz- oder Strahlwasser), die pro Zeiteinheit während der Prüfung verwendet werden, nicht gleich. Außerdem soll bei NEMA 4 das Gehäuse nicht beschädigt werden, wenn sich außen Eis ansetzt. Diese Anforderung gibt es in der IEC 60529 (IP-Schutzarten) nicht", schreibt Dipl. Ing. Hartmut Lohrey, Leiter Marketing Training/Support bei Rittal in Herborn.

Nach welcher Schutzart sollte man sich richten?

Es kommt darauf an, wo man sich befindet. In Europa und Asien wird der Schutz mit den IP angegeben. In Nordamerika und Kanada wird NEMA verlangt. NEMA gilt als vollständiger. Hartmut Lohrey schreibt dazu: "Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass NEMA Type 4 und IP66 zwar ähnlich sind, aber nicht 100%ig identisch. Aus einem öffentlich zugänglichen NEMA-Dokument geht hervor, dass der Schluss, NEMA Type 4 erfüllt auch IP 66, zulässig ist, nicht aber der Umkehrschluss."

Sein Tipp: "Auch wenn die Anforderung bezüglich Eisbildung zwar praktisch nur bei der Aufstellung im Außenbereich relevant ist, sollte der Anwender bei der Auswahl des Gehäuses dennoch darauf achten, dass bei Anwendungen, die für Nordamerika vorgesehen sind, die entsprechenden Enclosure Types auch vom Hersteller bestätigt werden."

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